Vom Staatstheater sind es nur fünf Minuten Fahrt bis zur Mühleninsel. Wer Architektur, Kunst und Geschichte mag, der wird hier seinen Lieblingsflecken in der Pücklerstadt entdecken. Verträumt wirken die mittelalterlichen Gerberhäuser direkt am Seitenarm der Spree, die unser Pärchen gleich nach dem Ankommen inspiziert. Die Kulisse der rundum sanierten Bauwerke auf der Insel liefert unzählige Postkartenmotive. Zwischen dem ehemaligen Dieselkraftwerk, das heute das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst mit einer einzigartigen Sammlung u.a. zur DDR-Plakatkunst enthält und dem alten Elektrizitätswerk liegt die Wilhelmsmühle. Genau hier sind Ambiente und Genuss eine besondere Symbiose eingegangen. Im wohl stilvollsten Geschäft der Stadt werden Interieur namhafter Marken und Designer, Kunst im Original und allerlei Accessoires für Liebhaber angeboten. Vor einer Fensterfront zum Hof nimmt sich aber Kulinarik den Raum, hier ist das Reich von Volker Hecht. Seit zehn Jahren liefert er mit seiner Kochschule die Zutaten fürs kleine Glück. Uns verwöhnt er mit drei Gängen – und sehr persönlichen Einblicken in seine Kunst. Schon die Begrüßung ist außergewöhnlich. Er reicht jedem von uns ein angefeuchtetes, im Backofen leicht erwärmtes Tuch. Wir tauchen das Gesicht ein, die Erfrischung setzt sofort ein. Die Hitze bleibt vor der Tür und macht einem angenehm entspannten Gefühl Platz. Volker Hecht ist ein ebenso charmanter wie unterhaltsamer Gastgeber. Man glaubt ihm schnell, dass nirgends so schnell und so tiefgreifende Kontakte zwischen fremden Menschen entstehen wie in seiner Küche. Zum Gruß aus der Küche, der mit Schinkenschaum und Pumpernickelflocken als leicht bekömmliche Form eines deftigen Schinkenbrots daherkommt, reicht er uns seine Gründungsgeschichte. Sein Leben schien eigentlich in klaren Bahnen, als Ausbildungsleiter bei einem großen Bildungsträger hatte er mit verschiedenen Berufsbildern einen großen Verantwortungsbereich unter sich. Tatsächliche Erfüllung verschafften ihm aber meist nur die Momente, in denen er sich in der Küche daheim seiner Leidenschaft zum Kochen hingab. Als ihm seine Frau zum 50. Geburtstag einen Kochkurs in Barcelona schenkte, veränderte das sein ganzes Leben. Er hängte den Job an den Nagel, wurde einer der erlesenen „Tafelkünstler“ in Deutschland, die für das Vorzeigeunternehmen Miele auf vielen Ereignissen als Showkoch und gleichzeitig mit ihrer Kochschule als Markenbotschafter unterwegs sind. Das neu gewonnene Glück sieht man ihm an. Als erster Gang wird Erbsen-Cremesuppe mit Roter Beete und rotem Kaviar serviert. Anne Hasselbach ist begeistert. Sie liebt Kochevents – gemeinsam mit ihrem Jan hat sie schon mehrfach Kochschulen besucht. Die Chemie passt, am Ende des Essens werden Karten getauscht und Volker Hecht gilt jetzt schon als ein Lieblingskoch für kommende Veranstaltungen in ihrer künftigen Kamenzer Eventlocation. Das Hauptgericht bestätigt die Begeisterung. Gereicht wird Byhlegurer Wagyu mit Spargel und Süßkartoffelstampf. Wir wollen wissen, was ein Byhlegurer Wagyu ist – und Volker Hecht erzählt uns von besonderen, recht kleinwüchsigen Rindern, die ein Spreewälder Bauer hält und die er mit der edlen japanische Luxusrasse gekreuzt hat. Er weiß genau, mit welchen Zutaten er arbeitet. Selbst die Süßkartoffeln stammen aus dem Spreewald. Die Weinauswahl entlockt Jan einen interessierten Blick aufs Etikett. Der Name des trockenen Burgunders passt zum Menü: Kunststück. Das Ambiente ringsum unterstreicht den gewissen Luxus. Die Tafel ist in das Ladengeschäft eingebunden, im Hintergrund läuft sanfter Jazz. Als zum Abschluss ein Erdbeer-Rhabarber-Cake mit angenehm fruchtiger Note auf dem krossen Keksboden das Mahl abrundet, kann selbst der Espresso die aufkommende Gemütlichkeit nicht vertreiben. Wer Volker Hecht verlässt, der geht als Freund. Alle sind per Du und ein Wiedersehen gilt als ausgemacht. Vielleicht in Cottbus, vielleicht in der Baderei – nun ruft aber das Gartenreich des Fürsten vor die Tore der Stadt.
Kochschule KOCHKULTUR
Inhaber & Gastgeber: Volker Hecht
Uferstraße 1, 03046 Cottbus
Telefon: 0177 40 33 695
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www.kochkultur-cottbus.de
